"Willkommensprojekt" ausgezeichnet

Das „Willkommensprojekt“ der FvSS gewinnt den 1. Platz des Jugendpreises der Bürgerstiftung Eppstein: Neu zu sein ist immer aufregend, aber gleichzeitig auch ein wenig ungewiss. Wenn man „neu“ ist, muss man ankommen, sich orientieren, zurechtkommen und sich auch etwas beweisen. ...

Dies gilt ganz besonders für die Schülerinnen und Schüler unserer Intensivklasse, die erst vor wenigen Monaten aus dem Ausland nach Deutschland gekommen sind und nun in ihrem neuen Umfeld auch noch eine völlig neue Sprache erlernen und sich in einer fremden Kultur zurechtfinden müssen. Umso schöner ist es, wenn sie aber wissen, dass sie „willkommen“ sind und erwartet werden. So denken auch die Schülerinnen und Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule in Eppstein. Das zeigte sich, als vor zwei Jahren im Rahmen einer Projektwoche das „Willkommensprojekt“ zur Betreuung der Lernenden aus der Intensivklasse angeboten wurde. Eine Vielzahl an Lernenden wollte sich aktiv engagieren, um den Kindern, die sowohl an der Schule als auch im Land neu waren, an der Schule behilflich zu sein und sie aufzunehmen. Leider ging die Projektwoche nur eine Woche, aber das Interesse an dem Projekt war so groß, dass Frau Tillmann, die Klassenlehrerin der Intensivklasse, Frau Schon und Frau Arslan versuchten, es auch während des Schuljahres umzusetzen. Ein Schuljahr lang ordneten sie Lernenden aus der Intensivklasse und den Regelklassen nach Interessen und Alter zu, die dann als Paten diese betreuten. Da sich die meisten Patenteams bewährten, wurde das Projekt zum Schuljahr 2019/2020 fest in den Stundenplan der Intensivklasse verankert. Dienstags in der zweiten Stunde steht nun “Willkommensprojekt“ auf dem Plan. Hier werden dann Termine vereinbart, das Befinden der Schülerinnen und Schüler bekundet und neuen Lernenden mögliche Paten gefunden. Oft geben die Lehrer der Regelklassen die Paten für einen Teil des Unterrichts frei, sodass auch ein Austausch stattfinden kann, gemeinsam etwas hergestellt oder gespielt wird. Dieses Engagement der Schülerinnen und Schüler, ihr Beitrag zum kulturellen Austausch und zur Integration würdigte auch die Bürgerstiftung Eppstein, als sie das Projekt zum Sieger des Jugendpreises 2020 auserkor und mit einem Preisgeld von 500 Euro bedachte.

Aktuell gibt es zehn Schüler in der Intensivlasse, die jeweils mehrere aktive Paten haben. Zahlreiche weitere Schülerinnen und Schüler aus den Regelklassen stehen auf der Liste, um auch als Paten in Einsatz zu kommen.Jüngere Lernende bekommen mehrere Paten als Spielpartner und ältere Paten für Fragen und Beratung. Im besten Fall entstehen Freundschaften, die sogar in private Bereiche greifen. Geplant ist, das Projekt weiter auszubauen z.B. mit gemeinsamen Aktivitäten am Nachmittag oder Ausflügen. Ein gemeinsamer Ausflug wird nun von den Schülern der Intensivklasse und ihren Paten geplant und kann dank des Preisgeldes auch problemlos umgesetzt werden.

 

Patenschaften im Schuljahr 2019/20

Schülerberichte:

"Das Patenprojekt stellt für mich eine tolle Möglichkeit dar, Kindern,  die neu in Deutschland sind,  zu helfen hier besser anzukommen. Meine Patin Semra und ich haben uns direkt gut verstanden und uns oft getroffen. Es ist schön zu sehen, wie sie sich im Verlauf der Zeit immer mehr öffnet und mehr erzählt. Ich denke, es ist wichtig für die Kinder, die neu in Deutschland sind, viel mit anderen Leuten zu sprechen, um die Sprache schneller zu lernen und das geht am besten, wenn man mit gleichaltrigen zusammen ist, die dieselben Interessen haben. Ich finde es auch interessant mehr über die Kulturen anderer Länder zu lernen und zu erfahren wie sich z.B. das Leben in Serbien von unserem Leben in Deutschland unterscheitet.

Mit dem Gewinn von 500€ würde ich vorschlagen, dass wir zusammen mit unseren Paten einen Ausflug nach Frankfurt machen. Es ist schön,  die Paten immer besser kennenzulernen und immer mehr gemeinsame Dinge zu unternehmen, sodass sie in Deutschland gut ankommen und sich hier auch wohlfühlen."  (Victoria H.)

 

"Ich finde, dass in dieses Programm investiert werden sollte, da es Kinder, die neu in Deutschland sind,  eine Chance eröffnet.  Es ist eine sehr gute Möglichkeit nicht nur klassenintern, sondern auch extern Freunde zu finden. Des Weiteren ist es sehr interessant, Personen mit anderer Kultur und Sprachkenntnissen kennenzulernen und gleichzeitig  ihnen ein Gefühl von Gemeinschaft zu überbringen. Dadurch dass man sich mir fremden Menschen in Kontakt kommt, wird man offener uns selbstbewusster. Es ist schön, solche Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig macht es Spaß. Daher finde ich, dass unser Programm sehr erfolgreich ist und die Unterstützung der Stiftung verdient hat." (Maya L.)

 

"Meiner  Meinung nach stellt das Patenprojekt Kindern und Jugendlichen mit anderer Herkunft zur Verfügung, sich zu integrieren und neue Menschen kennenzulernen. Da es vor allem für Jugendliche aus einem anderen Land schwer ist Freunde zu finden, ist es wichtig, dass sie die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme haben. Außerdem sollten sie sich auch in ihrer Umgebung wohlfühlen. Das sehe ich bei meiner Patin. Sie war am Anfang schüchtern, jedoch öffnete sie sich immer mehr und erzählte auch immer  mehr von sich. Ich habe das Gefühl, dass es ihr hilft sich zu integrieren und die Sprache besser zu sprechen. Ich könnte mir auch in der Zukunft vorstellen mit ihr in Kontakt zu bleiben, um sie besser kennenzulernen und sie in bestimmten Bereichen zu unterstützen. Da ich selber einen Migrationshintergrund habe, kann ich mir vorstellen, wie schwer es ist, sich plötzlich einer Kultur anzupassen. Bei Jugendlichen ist das besonders schwierig, da der Kontakt mit vielen alten Freunden und sogar Familienmitgliedern verloren geht.

Ich denke, dass vor alle Ausflüge und gemeinsame Aktivitäten das Vertrauen zwischen uns stärken wird, die wir mit dem Geld umsetzen könnten.  Zudem können wir gemeinsam mit den Paten neue Orte entdecken und ihnen bestimmte Sehenswürdigkeiten  zeigen." (Ajsa L.)  

 

"Wenn man in ein komplett fremdes Land umzieht,  kann es Angst machen, weil man eine neue Kultur, Freunde oder z.B. eine neue Schule  kennenlernen muss. Deshalb finde ich es wichtig, den Schülern mit Migrationshintergrund zu helfen in dem neuen Lebensumfeld zu Recht zu kommen. Als Schüler hat man die besten Chance  Fuß in der Gesellschaft zu fassen sowie neue Freundschaften zu schließen. Diese können eine Stütze sein, wenn man sich unwohl fühlt.

Meiner Meinung nach, sollte die Freiherr-vom-Stein-Schule den Preis der Bürgerstiftung gewinnen, da den Menschen mit Migrationshintergrund  an dieser Schule mit dem Projekt eine  Chance eröffnet wird." (Marie B.)

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