Digitalisierung an der FvSS – Berichte und Zwischenstände
Die Freiherr-vom-Stein Schule hat mittlerweile einige Weichen in Sachen Digitalisierung stellen können und fühlt sich weitaus besser für einen möglichen Distanzunterricht gewappnet als noch zu Beginn der Pandemie.
Es herrscht angesichts technischer, rechtlicher und personeller Hürden nicht in jeder Hinsicht Klarheit, doch wir dürfen uns über eine insgesamt große Offenheit und Experimentierfreudigkeit freuen und es zeichnen sich hoffnungsvolle Perspektiven ab. Nachfolgend sollen Sie mit kleinen Berichten Einblicke in gelungene Projekte und Entwicklungen erhalten, um sich selbst einen Eindruck machen zu können.
Technik und guter Wille auf allen Seiten macht einiges möglich! Bericht vom „Infoabend weiterführende Schulen“
Die Pandemie hat uns in Vielem schon einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber in Sachen Digitalisierung hat sie den Schulen vielleicht den entscheidenden Schub gegeben, nun aktiv zu werden. Eines sei gleich vorweggesagt: Digitalisierung das klingt toll. Aber sie muss sinnvoll und richtig eingesetzt werden und die Voraussetzungen dafür müssen geschaffen sein. Im Unterrichtsbereich sind die ersten digitalen Weichen gestellt und Regeln festgeschrieben, aber was tun, wenn Veranstaltungen, die schon lange geplant sind, nicht im Präsenzverfahren stattfinden können? Ausfallen lassen? Das war keine Option. Und so haben sich die Schulleitung und die Verantwortlichen zusammengetan und zwei wichtige Veranstaltungen im Video/ Streaming Verfahren durchgeführt. Und zwar sehr erfolgreich!
Am 3.11. fand die Info-Veranstaltung Weiterführende Schulen als Online Angebot statt. Die Referenten der verschiedenen Schulen fanden sich „live“ in Raum 219 ein und fanden die perfekte Technik vor, um ihre Präsentationen den Schülern und Eltern zu Hause in die privaten vier Wände nahe zu bringen. Frau Sprung und Frau Vest übernahmen die Moderation und sorgten für den roten Faden. Der Einsatz von BigBlueButton und einer eingespielten Mammut-Datei machten alles möglich, aber vor allem die Expertise von Daniel Metzler. Seiner Einschätzung nach hätte alles noch besser laufen können. Aber Vorsicht mit dieser Bewertung, denn er weiß, was (in Zukunft) noch alles möglich sein wird. Die Schule hat in weitere technische Ausrüstung investiert und so könnte der Raum 219 künftig bei Bedarf in ein kleines „Tonstudio“ umgewandelt werden. Ein Profi-Mikro wurde schon gesichtet. Wir dürfen gespannt sein…
Eines muss uns aber allen klar sein. Digitalisierung wird helfen, uns für Zeiten des Distanzunterrichts besser aufzustellen. Sie kann in die Presche springen, wenn Präsenzveranstaltungen nicht möglich sind, oder auch wenn neue Formate gefunden werden sollen. Auch kann sie wichtige Impulse im Unterrichten setzen, sie garantiert aber nicht immer den „besseren Unterricht“. Es kommt immer noch auf den Menschen an, der die Inhalte dahinter vermittelt. Bildung setzt Begegnung voraus. Digitalisierung kann Vieles, sie wird aber nie den persönlichen Kontakt zwischen Lehrer und Schüler ersetzen. Vielfach sorgt sie für Distanz. Das ist es natürlich, was es aktuell braucht: Kontakte meiden und Distanz schaffen. Das ist aber hoffentlich bald vorüber!
© Ve
Vorlesewettbewerb in Zeiten von Corona
Und wieder die Frage: Wie soll das gehen? Ein Vorlesewettbewerb für den gesamten Jahrgang 6 in Zeiten von Corona? Dass dieser stattfinden soll, darüber waren sich alle schnell einig. Statt in der Aula mit 120 Zuhörern im Publikum und den Klassensiegern auf der Bühne, wurde der Vorlesewettbewerb in diesem Jahr in die Klassenräume des 6. Jahrgangs gestreamt. Trotz der anfänglichen Bedenken – wer liest schon gerne einem PC vor – verlief alles reibungslos und die Übertragung in die Klassenräume war prima. Dort wurde ordentlich mitgefiebert und die Klassensieger*innen mental angefeuert. Frau Sprung führte im Namen der Schulleitung durch das Programm und Herr Metzler war für die Technik zuständig.
Es war eine große Freude, allen 5 Klassensiegern beim Vorlesen zuzuhören. Ben Noah und Anna erfreuten uns sogar mit einem Weihnachtslied, welches Teil des Fremdtextes war. Am Ende wählte die Jury Liv als Schulsiegerin und sie wurde mit großem Hallo von ihrer Klasse in Empfang genommen.
© SPR (mit Unterstützung von Sofia, Lilian und Anastasia)
Mit Padlet fit für Mathe
Ein schönes Beispiel, wie Digitalisierung den Lehr- und Lernprozess unterstützen kann, hat Frau Milicevic, eine Lehrkraft im Vorbereitungsdienst, erstellt: Für den diesjährigen Mathematikwettbewerb des Jahrganges 8 hat sie ein Padlet, eine digitale Lernwand, mit allen Themen des Wettbewerbs erstellt. Alle Schülerinnen und Schüler des Jahrganges sind eingeladen, die zahlreichen Möglichkeiten (Erklär-Videos, Regelblätter, Übungen in verschiedenen Niveaustufen, usw.) zu nutzen.
Die Einladungen mit Link und Passwort sind im Schulportal zu finden, weil sie aus rechtlichen Gründen nur gezielt zur Verfügung gestellt werden können.
Berufsberatung aus der Distanz ganz nah
Eine berufliche Beratung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsagentur ist für alle Schülerinnen und Schüler im Abschlussjahr obligatorisch. Da eine Vorort-Beratung im Moment ausgeschlossen ist, haben wir in Kooperation mit der Arge einen Videostream für die ca. 60 Einzelgespräche realisiert. In den ersten Beratungstagen Anfang November hat sich diese Methode zu unserer Freude bewährt. Unsere Schülerinnen und Schüler profitieren also weiterhin von diesem wertvollen Baustein unseres Berufsorientierungskonzeptes.
Das Schulportal nimmt Fahrt auf
Wir freuen uns, dass das Schulportal in unserer Schule auf so starke Resonanz gestoßen ist und mittlerweile so rege genutzt wird. Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte haben das enorme Potential mit viel Offenheit und Interesse für sich entdeckt. Anfangs wurde das Schulportal insbesondere für einen möglichen Distanzunterricht etabliert. Mittlerweile ist den meisten klar, dass es auch für den Schulalltag mit Präsenzunterricht große Vorzüge bereithält. Verbindlich werden schon folgende Funktionen genutzt:
- die Kalenderfunktionen inklusive Arbeitenplaner
- das Modul „Mein Unterricht“ im Distanzunterricht
- einige interne Funktionen für die Lehrerschaft
- das digitale Klassenbuch in ausgewählten Klassen als Testphase
Darüber hinaus lassen wir den Lehrkräften und ihren Lerngruppen Zeit zum gemeinsamen Entdecken und Testen.
Bei aller Offenheit werden intern auch mögliche kritische Punkte diskutiert. Ist es für die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler förderlich, wenn das Unterrichtsgeschehen in großem Maße im Schulportal abgebildet ist? Welche urheberrechtlichen Bedingungen sind zu beachten?
Die Zuschaltung von Eltern ist aktuell (noch) kein Entwicklungsvorhaben.
MS 365 – Gas und angezogene Handbremse
Ähnlich wie beim Schulportal verhält es sich mit der Einführung von MS 365. Immer mehr Lehrkräfte entdecken für sich die Möglichkeiten und führen das Programm in ihren Klassen oder Kursen ein.
Angesichts der fortwährenden datenschutzrechtlichen und marktpolitischen Diskussionen, die bezüglich des schulischen Einsatzes von MS 365 im Gange sind, fehlt uns allerdings noch Klarheit darüber, in welcher Form das Programmpaket in unser Medienbildungskonzept eingeschlossen wird. Gleichwohl nutzen wir für den Moment gerne die vom MTK erworbenen Lizenzen, um das Potential des Paketes für unsere digitale Weiterentwicklung zu testen.
© Ro